Blog: Finale

9. Februar 2020. Bemerkenswert, dass Intendant Holger Schultze nach der letzten Vorstellung des Festivals nicht nur den Mitarbeitenden und Künstler*innen dankte, sondern auch dem Heidelberger Publikum. Völlig zu recht: Es strömte in Scharen (die Auslastung liegt bei 95 Prozent), ließ sich auch durch hängende Übertitel nicht aus der Ruhe bringen und applaudierte auch den nicht ganz so überzeugenden Gastspielen mit herzlicher Ausdauer, das ist man der Gastfreundschaft schuldig. Aber es weiß auch zu differenzieren: So frenetisch wie bei "Paisajes para no colorear" wurde nirgends sonst gejubelt. Am Schönsten der Gästebuch-Eintrag einer Schülerin: "Beste 6,50 Euro, die ich je investiert hab." (gk)

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Blog: Applausordnung

8. Februar 2020. Applausordnungen sind in Deutschland meist eine ernste Sache (wenn nicht gerade Herbert Fritsch dazwischengrätscht, aber selbst dann sind sie inszeniert): Wer tritt wann wie auf, verbeugt sich wo? Bei ¡Adelante! zeigt sich, dass es auch noch um etwas anderes geht: Bei allen drei chilenischen (Co-)Produktionen nutzten die Schauspieler*innen den Applaus für Protest-Signale: Die Teams von "La flauta mágica / Die Zauberflöte" und "Paisajes para no colorear" hielten sich je ein Auge zu, die "Paisajes para no colorear"-Frauen und das "Muerte y explosión..."-Team reckten Transparente in die Luft. Das ist beeindruckend, gerade auch hier in Deutschland. Weil spätestens jetzt (und voraussetzungsloser als in den Inszenierungen) klar wird, dass in Chile irgendetwas gründlich schief läuft, von dem wir in den Medien zu wenig erfahren. Und weil Haltung immer auch Mut erfordert. Was passiert, wenn es diese Haltung nicht gibt, haben wir gerade in Erfurt gesehen. Vielleicht ist es auch bei uns Zeit für klare Botschaften auch außerhalb von Inszenierungen. (gk)

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Blog: Perspektivwechsel?

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6. Februar 2020. "Perspektivwechsel" wurden die beiden Lesungen genannt, die im Rahmenprogramm des Festivals liefen. Eigentlich eine schöne Idee: Jemand liest literarische Texte auf Spanisch, jemand auf Deutsch. Aber statt aktuelle Dramatik vorzustellen (wie beim Heidelberger Stückemarkt), wählten die Assistent*innen Texte etablierter Autor*innen. Noch merkwürdiger: Während der Lesungen wurden keine Titel genannt oder Autor*innen-Namen. Auch entsprachen die Texte der einen nicht denen der anderen Sprache. Das hatte bestimmt eine tiefere Bedeutung. Nur welche? (gk)

Blog: Vernetzt euch!

3. Februar 2020. Eine "Kunstverkupplung" hatte das ¡Adelante!-Festival angezettelt und im Speeddating-Format Theatermenschen zusammengebracht. Das war vielleicht ein bisschen arg kurz, um sich aufeinander einzulassen. Aber vielleicht der Anfang von wunderbaren Freundschaften. (gk)

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Blog: Chile, die Freude wird kommen

2. Februar 2020. "Chile, la alegría ya viene" sangen die Menschen während der friedlichen Revolution, die Ende der 1980er Jahre die Militärdiktatur beendete. Heute gehen die Menschen in Chile wieder auf die Straße – gegen den autoritär regierenden Präsidenten Sebastián Piñera und seine Politik, die das Land sozial spaltet. Auch Antú Romero Nunes und sein Team von "La flauta mágica / Die Zauberflöte" waren während der Proben in Chile auf den Demos gegen den Präsidenten, wo die Fotos entstanden. Demos, die auch in den anderen chilenischen Produktionen "Paisajes para no colorear" und "Muerte y explosión de un anarquista chileno" eine Rolle spielen. Die vom "Zauberflöten"-Team gezeigte Geste – ein Auge wird verdeckt – ist zum Symbol der Protestbewegung geworden. Jetzt auch in Heidelberg. (gk)

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Blog: ¡Adelante! 2020 ist eröffnet

1. Februar 2020. Das Festival ist eröffnet. Gab es Überraschungen? Eine zumindest: Baden-Württembergs Kulturministerin Theresia Bauer übersetzte ihre Rede gleich selbst ins Spanische – und hatte das Publikum entsprechend sofort auf ihrer Seite. (gk)

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