Auf einen Blick

Tierras del Sud

Spanien, historisch gesehen das "Mutterland" fast aller lateinamerikanischen Staaten, tut sich (ähnlich wie Deutschland) schwer, seine Rolle im Kolonialismus kritisch aufzuarbeiten. Zum Glück gibt es das Theater: In "Länder des Südens" erfroschen Laida Azkona Goñi und Txalo Toloza-Fernández die engen Zusammenhänge zwischen dem großen multinationalen Kapital und den Staaten Lateinamerikas. Die Kurator*innen haben ihre Auswahl hier begründet, auch die spanische Presse hat sich bereits zur Produktion geäußert.

Mehr über Spanien lesen Sie in unserer Länderinfo und auch auf ein Quiz müssen Sie natürlich nicht verzichten.

Biografie

Laida Azkona Goñi & Txalo Toloza-Fernández

Die Tänzerin Laida Azkona Goñi, 1981 in Pamplona, Spanien geboren, erhielt ihre Ausbildung an der Londoner Rambert School, der Salzburg Experimental Academy of Dance sowie bei Trisha Brown in New York. Seitdem arbeitet sie interdisziplinär in den Darstellenden Künsten und verbindet Recherche mit künstlerischer Kreation und Performance. Sie entwickelt Soli und tanzte u.a. in Produktionen von Francesco Scavetta (Oslo), Juschka Weigel (Berlin) and Noemí Lafrance (New York). Außerdem ist sie Mitbegründerin des Performancekollektivs Hierba Roja und des Festivals INMEDIACIONES in Pamplona. Sie lebt in ihrer Heimatstadt und in Barcelona.

Über Spanien

Weltreich, Randstaat, Indrustrienation 

Es gäbe dieses Festival nicht, wahrscheinlich nicht einmal den Begriff iberoamerikanisch ohne den über Jahrhunderte währenden Einfluss Spaniens vor allem in Südamerika. Vom frühen 16. bis zu den Umbrüchen der Napoleonischen Kriege im 19. Jahrhundert reichte die zeitliche Ausdehnung des spanischen Weltreichs. Dabei exportierte die spanische Krone nicht nur die Sprache, sondern vor allem auch die christliche Religion katholischer Konfession und das System europäisch geprägter Feudalherrschaft in die neuen Kolonien.