Pressespiegel zu "Antigonón, ein epischer Beitrag"

"Antigonón" sei "ein Karneval, eine Peepshow und ein Heiner-Müller-Stück zugleich. (...) Orizondos Sprache vermählt Theorie mit Theaterpracht." Man komme "aus dem Staunen nicht heraus, wie klug und aufregend sich hier Mythos und Arbeiterkultur, Weltgeschichte und Küchenrezepte, Märtyrerbriefe und WHO-Fleischkonsumwarnungen zueinander verhalten." Der Abend sei auch ein ungewöhnliches "Frauenstück", das die Selbstbehauptung eines kolonialisierten Volkes als Körperkampf der Frauen zeige. "Der Kampfanzug ist dabei die Nacktheit: Drei Schauspielerinnen treten in diversen Oben- und Unten-ohne-Varianten spielerisch und akrobatisch perfekt in den Krieg um das Heldennarrativ. Antigonón wird so allmählich zu einem hochpolitischen Catwalk."

Margarete Affenzeller, Standard

"Körper verbiegen sich, die Sprache wird vulgär, poetisch, unfassbar pathetisch. Ist die Heldentodverherrlichung ehrlich gemeint oder schon wieder zynisch? Wer weiß das schon! (...) Betrachten wir aber das 'Werk' aus der Sicht der enttäuschten Jugend, etwa aus jener Antigones: Dann könnte jeder Onkel schrecklich sein, ob er nun Kreon, Che, Raoul oder Uncle Sam heißt."

Norbert Meyer, Die Presse

Das alles geschieht nicht selten mit einer geradezu einschüchternden Aggressivität, Konsequenz und Körperlichkeit, das berührt, auch ohne dass man versteht, macht nervös, schafft eine Ahnung, die sich vermischt mit den Eindrücken der experimentell überlagerten projizierten Videobilder von Revolutionstoten, Denkmälern und der kubanischen Flagge.

Kai Krösche, nachtkritik.de

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