Eine Frau, ein Körper, eine Stimme
Als Autorin, Regisseurin und Schauspielerin führt die brasilianische Performerin Grace Passô das zusammen, was zusammengehört, von ihr zu Beginn des Abends aber strikt getrennt gedacht wird: eine Stimme und ihren Körper. Sie lässt diese fremde Stimme ihren Körper erkunden, entdecken, untersuchen – und schaut damit dramaturgisch geschickt gleichermaßen von außen und innen auf ihr eigenes Ich. Klingt kompliziert, ist aber genau das Gegenteil, ein komischer, lebensnaher, faszinierender Monolog einer beeindruckenden Künstlerin, die mühelos zwischen vermeintlich Privatem und Hochpolitischem switcht, sich selbst als Projektionsfläche stilisiert und dabei kraftvoll über weibliche Identität spricht.