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Pressespiegel zu "Hamlet"
“Hamlet” ist ein Fass ohne Boden. Es ist den Regisseuren möglich, sich immer wieder dem Unglück des Dänenprinzen zuzuwenden, weil sich in jeder Zeile eine unerwartete Bedeutungsebene auftut. Und das nicht nur im “Sein oder Nichtsein”-Monolog, obwohl dies auch einer der Schlüssel für Chela de Ferraris Inszenierung ist, die das Stück Menschen mit kognitiven Behinderungen besetzt hat. Die Darsteller mit Down-Syndrom machen ihre Anwesenheit auf der Bühne zu einem Akt der Bekenntnis zur Vielfalt der menschlichen Spezies. Erste Warnung: Hier ist es das Publikum, der sich an eine andere Art zu sprechen, sich zu bewegen und Zeit verstreichen zu lassen gewöhnt. Die Dinge sind von Anfang an klar. Bei dieser Begegnung gibt es keinen Platz für Verlegenheit oder Unbehagen.
Juan Carlos Olivares, Recomana
Sein oder Nichtssein
Wie der Dänenprinz ist er fasziniert von Schauspieler*innen, die mit ihrem Gesicht eine Geschichte erzählen und mit der Stimme Emotionen modulieren können. Bislang arbeitet er allerdings „nur“ als Platzanweiser in einem Theater in Lima und weiß nicht, dass die Theaterleiterin Chela de Ferrari einen Hauptdarsteller für die berühmteste Tragödie der Theaterliteratur sucht. Etwas später ist Jaime Cruz aber schon der Protagonist einer Hamlet-Inszenierung, die Perus bekannteste Regisseurin zusammen mit Laiendarsteller*innen erfunden hat, die von sich und davon erzählen, wie das ist, wenn man auffällt und nicht wirklich dazu gehört. Das mit dem Sein oder Nichtsein ist für Menschen mit Trisomie 21 nicht nur eine dramatische Floskel, sondern eng damit verknüpft, ob andere Menschen sie so respektieren, wie sie sind.
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