Pressespiegel zu "La Luna en el Amazonas"
Das Stück ist eine mystisch gefärbte Träumerei und erscheint wie ein langes Gedicht, das die Spiritualität dieser Waldvölker den gesammelten Fakten gegenüberstellt. Das Bühnenbild versetzt uns in das feuchte Dickicht des Amazonasgebiets, in dem die Figuren durch ein Projektionssystem mitten in diese üppige Natur versetzt werden. Ein Wassertropfen, der auf die Bühne gegossen wird, wird zum Fluss. Mit der für die lateinamerikanische Literatur typischen Vorstellungskraft kehrt dieser spiralförmige Gedanke mit beschwörendem Charakter unsere Herangehensweise an die Welt um. Es geht darum, an die Indigenen zu denken, wie sie an uns denken, uns durch ihre Augen zu sehen und in einen tranceähnlichen Zustand zwischen Wachen und Schlafen zu gelangen, in dem sich das Wesen verwandelt und aus seiner Hülle entweicht. Für das Mapa Teatro, das eng mit den Schamanen des Amazonasgebiets zusammenarbeitet, hat die Theaterarbeit Ähnlichkeiten mit der Selbstaufgabe, die den Schamanismus nährt.
Sarah Franck, arts-chipels.fr