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Pressespiegel zu "Ese Boker en el campo del dolor"
Dieser Abend ist ein Schlag ins Hirn, in den Magen und ins Herz. Er dauert etwas mehr als 90 Minuten und fesselt einen völlig. Man kann nicht einmal blinzeln. Er ist wunderbar und schrecklich zugleich. “Ese Boker en el campo del dolor” ist eine jener Inszenierungen, die sowohl unmittelbar wirken als auch lange nachhallen. Die respektvolle Stille am Ende der Aufführung, die ich miterleben durfte, die erst von einem zaghaften Applaus durchbrochen wurde und dann in einen sehr, sehr, SEHR wohlverdienten Beifall ausuferte, war ein durchschlagender Beweis dafür. Die Inszenierung von Víctor Hernández, dem Leiter des Ensembles La Canavaty aus Monterrey, ist ein gutes Beispiel für die neuen Wege, die das mexikanische Theater beschreitet.
Hugo Hernández, El sol de México
Magischer Realismus und brutale Gewalt
Wir geraten in eine Welt geprägt von Gewalt und Hoffnung, trotz allem. 2013 berichteten Medien, dass eine Cumbia-Musikgruppe, nachdem sie zwei Stunden für ein Drogenkartell gespielt hatte, bestialisch ermordet wurde. Man fand die Leichen in einem Massengrab. Lediglich einer, nennen wir ihn Boker, überlebte das Massaker. Boker taucht in der Bühnenphantasie des Autors und Regisseurs Víctor Hernández jetzt wieder auf und bewegt sich in einer Welt des magischen Realismus. Hernández orientiert sich dabei an dem verstorbenen Wunderheiler Niño Fidencio, und er zieht uns in eine Geschichte von Jugendlichen aus dieser Region, die in einer Welt brutaler Gewalt aufgewachsen sind. Sie wollen sich dem Sog der Kartelle entziehen – und sie sind auf der Suche nach Identität und Zukunft.
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