Pressespiegel "Minga de una casa en ruinas"

Die Inszenierung spielt mit der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft der Ruinen eines Hauses in Chiloé, um den Bedeutungen des Wohnens und der Gemeinschaft nachzuspüren in einer Gegenwart, die Billighäuser und flüchtige Wohnstätten zu bevorzugen scheint. Der Abend fragt: Wie viele Häuser oder Wohnungen müssen wir zerstören, um endlich zu verstehen, wer wir sind, und können wir aus diesen Ruinen eine andere Zukunft bauen?

Centro Gabriela Mistral (GAM)

Während der Aufführung wird erklärt, dass die “minga” im Archipel von Chiloé im chilenischen Patagonien eine praktisch vergessene kollektive Arbeit zum Nutzen aller ist, die noch aus der Zeit vor der Kolonisation stammt. Diese gegenseitige Hilfe wurde zum Beispiel geleistet, wenn jemand umzog und seinen gesamten Haushalt von einem Ort zu einem anderen verlegte. Unter dieser Prämisse dekonstruiert die Schauspielerin Ébana Garín metaphorisch ein Haus und nutzt die Aktion, um über Exil, Wurzeln, Unterdrückung, Identität und das Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Ort zu sprechen. [...] Ein ausgewogene Inszenierung mit der notwendigen künstlerischen und technischen Komplexität [...]. Alles schien perfekt zu sein, bis mitten im Schlussapplaus zwei Zuschauer von der Insel Chiloé die Schauspielerin für das Erlebte kritisierten und unter anderem behaupteten, es sei eine Lüge, dass die “minga” tot sei.

Germán Corona, La voz de Cádiz

 

..