Pressespiegel zu "Déjà Vu - El corazón también recuerda"

Gestern Abend haben wir mit meinem Sohn eines der besten Theaterstücke erlebt, die wir je zusammen gesehen haben. Mit genau den richtigen szenischen Mitteln nahmen uns die Kori Warmis mit an verschiedene Orte, zu Partys, zu Märkten, zu sich nach Hause. Manchmal durchflutete uns das Lachen, aber auch die Stille, eine Stille, die einen wie ein Gespenst fühlen lässt, eine Stille, die einem den Atem raubt. Wer sind die Kori Warmis? Es sind Mädchen, Jugendliche, Frauen, Mütter, Großmütter; es sind Generationen, die sich auf der Bühne zusammengefunden haben, um das Talent, das jeder Mensch in sich trägt, auf ehrliche Weise zum Ausdruck zu bringen. Die Kori Warmis sind zumeist Handwerkerinnen und Gewerkschafterinnen aus El Alto, Frauen, die sich, wie ihr Regisseur sagte, Zeit von ihrer harten Arbeit abknapsen, um Theater zu machen, um darüber zu sprechen, was jeder weiß, aber keiner sagt. Sie zeigen es auf ihre eigene Art, sagen mit ihren Worten, mit ihrer Kultur, mit ihren Rhythmen.

Fernando López Serrano, Correo del Sur

Die bolivianische Theatergruppe Kory Warmis, die hauptsächlich aus Aymara-Frauen besteht, reflektiert ihre Erfahrungen mit männlicher Gewalt und präsentiert das Stück “Déjà-vu, el corazón también recuerda” (Déjà-vu, auch das Herz erinnert sich). Die Schauspielerinnen erzählten einander Geschichten über Gewalt in ihrem Leben und schufen auf der Grundlage ihrer Erzählungen dieses Stück, das heute beim XI. Internationalen Theaterfestival von La Paz (FITAZ) urufgeführt wird. “Der Prozess der Entstehung dieses Stücks war therapeutisch. Am Anfang haben wir wegen der Geschichten viel geweint, aber es war ein Ventil und hat uns sehr gut getan, weil alle empowert wurden, und das macht die Kraft der Gruppe aus”, sagte die Regisseurin des Stücks, Erika Andia.

Yolanda Salazar, La Vanguardia

Luque wurde lange vom Vater ihrer vier Kinder geschlagen und war deshalb halbseitig gelähmt. Sie brauchte mehr als ein Jahr, um sich zu erholen, und auch nach zehn Jahren kann sie eine Gesichtshälfte immer noch nicht bewegen. Aber das hat sie nicht davon abgehalten, ihren Traum vom Schauspielen zu verwirklichen. Luque ist eine von 22 indigenen Frauen, darunter Händlerinnen und Kunsthandwerkerinnen, die vor etwa fünf Jahren die Theatergruppe Kory Warmis (Frauen aus Gold) gründeten. Ihre Geschichten inspirierten sie zu ihren bekanntesten Stücken, “Kusisita” und “Déjà-vu, el corazón también recuerda” (Déjà-vu, auch das Herz erinnert sich), mit denen sie eine künstlerische und soziale Bewegung ins Leben riefen, die mit den Mitteln des Theaters andere bolivianischen Frauen zum Nachdenken bringen will und sie ermutigt, die Kette der Gewalt zu durchbrechen. In beiden Stücken geht es auch um die Aufwertung der Aymara-Sprache der indigenen Gemeinschaften.

Paola Flores, AP

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