Zentralamerikas grüne Perspektive  

Nicht ganz fünf Millionen Einwohner zählt der vergleichsweise kleine Staat, der zwischen der Karibik im Osten und dem Pazifik im Westen, Nicaragua im Norden und Panama im Süden liegt. Dass er als die "Schweiz Zentralamerikas" gilt, dürfte weniger an seiner Größe liegen als an vielen politischen und sozialen Details.

Costa Rica kann auf eine verhältnismäßig lange demokratische Tradition der Präsidialrepublik zurückblicken und fühlt sich der unbewaffneten Neutralität verpflichtet. Das Land gilt außerdem als eines der fortschrittlichsten Lateinamerikas.

So wurde die Armee bereits in den 1950er-Jahren zugunsten der Förderung von Bildungs- und Gesundheitsprogrammen abgeschafft, das Land gewinnt mehr als 90 Prozent seines Energiebedarfs aus regenerativen Quellen und der Ökotourismus wird stark gefördert. Rund 27 Prozent der Landesfläche stehen unter Naturschutz. Sicher, es gibt auch Probleme, eine relativ hohe Jugendarbeitslosigkeit zum Beispiel. Dennoch zählen die Einwohner des Landes zu den glücklichsten Menschen auf der Erde, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Gallup herausfand.

Das spiegelt sich auch in der Literatur- und Theaterszene Costa Ricas, die anders als in vielen lateinamerikanischen Ländern kein Diktatur-Trauma aufzuarbeiten hat. Stattdessen stehen häufig soziale Themen und das Leben in urbanen Gesellschaften im Vordergrund.