LA CAUTIVA (Die Gefangene)
Chela De Ferrari
Während des bewaffneten Konflikts in Peru im Jahr 1984 kommt der Körper einer 14-Jährigen in die Leichenhalle des Ortes Ayacucho. Das Mädchen wacht plötzlich auf und beginnt, dem ungläubigen Leichenbestatter ihre Geschichte zu erzählen, der ihren Körper waschen und für die Soldaten vorbereiten soll, die hinter der Tür darauf warten, sie posthum zu vergewaltigen. Voller Mitleid versucht der Leichenbestatter, die traurige Wirklichkeit in ihren 15. Geburtstag zu verwandeln.
Der bewaffnete Konflikt (1980-2000) hat fast 70 000 Peruanern das Leben gekostet. "La Cautiva" seziert die peruanische Gesellschaft, deren Wunden auch über 36 Jahre nach Beginn des Bürgerkriegs noch lange nicht verheilt sind. Noch während der Proben leitete die Dirección contra el Terrorismo Ermittlungen wegen "Verdachts der Entschuldigung des Terrorismus" ein. Daraufhin solidarisierten sich zahlreiche Künstler*innen Perus, um sich für eine offene Auseinandersetzung mit der Geschichte Perus einzusetzen, bis die Ermittlungen eingestellt wurden. La Cautiva wurde zum Symbol der künstlerischen Meinungsfreiheit und war u.a. schon bei den Festivals Santiago a Mil (Chile), Internacional Cervantino (Mexiko) und FIBA (Argentinien) zu sehen.
LA CAUTIVA (Die Gefangene)
mit deutschen Übertiteln
Text: Luis Alberto León, Regie: Chela De Ferrari, Choreografie: Ana Correa, Produktion: Renato Costa, Mariana Soria Castro, Assistenz: Carlos Galiano, Bühne/Kostüm: Chela De Ferrari, Luis Alberton León, Recherche: Luis Rodríguez Pastor, Ton: José Balado, Licht: Jesus Reyes, Charango Martin Choy, Sprecher: Leo Casas.
Mit: Nidia Bermejo, Alaín Salinas, Emilram Cossio, Carlos Victoria, Jesús Tantalean, Rodrigo Rodriguez.
Dauer: 1 Stunde 40 Minuten